Blick der Reisewirtschaft ins neue Jahr: Optimistisch für den Sommer, aber es bleibt herausfordernd

DRV-Unternehmensumfrage: Branche braucht weiter finanzielle Unterstützung und ist mehrheitlich für Impfpflicht | Politik muss verlässlich handeln

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Der Deutsche Reiseverband (DRV) rechnet für das kommende Jahr mit einem starken Sommergeschäft und erwartet, dass Reisewillige ihren aufgrund der Pandemie aufgeschobenen oder ausgefallenen Urlaub im nächsten Jahr nachholen werden. Dennoch ist die Unsicherheit groß und die vollständige Erholung der Reisebranche mit ihren rund 10.000 Reisebüros und 2.500 Reiseveranstaltern wird nach Einschätzung des Branchenverbandes noch etwas dauern: „Das neue Jahr bleibt angesichts der weiter anhaltenden Corona-Pandemie herausfordernd für die Reisewirtschaft“, bringt der Präsident des DRV, Norbert Fiebig, die Ergebnisse der aktuellen DRV-Unternehmensumfrage auf den Punkt. Demnach rechnen lediglich knapp fünf Prozent der befragten Unternehmen und DRV-Mitglieder für 2022 mit einem Gesamtjahresumsatz auf Vor-Corona-Niveau. Mehrheitlich erwarten die Befragten erst im Jahr 2023 (43 Prozent) oder sogar erst im Jahr 2024 (37 Prozent) eine nachhaltige Erholung für das Reisegeschäft – 16 Prozent sogar noch später.

Vorsichtig optimistisch zeigt sich der DRV-Präsident mit Blick auf die Neubuchungen für den Sommer 2022: „Dass der Reisewunsch für die kommenden Sommermonate vorhanden ist, zeigen die aktuellen Buchungsdaten: Über die Hälfte aller derzeit in Reisebüros und auf Online-Reiseportalen getätigten Neubuchungen entfallen bereits auf den nächsten Sommer.“ Dass der Umsatz im kommenden Sommer bereits das Vorkrisenniveau erreichen oder gar übertreffen wird, glaubt die Mehrheit der vom DRV befragen Unternehmen allerdings nicht. Lediglich zehn Prozent der Befragten erwarten einen Sommer-Umsatz auf oder über dem Vor-Corona-Jahr 2019.

Weitere finanzielle Hilfen der Politik zur Existenzsicherung notwendig

Die noch eher verhaltenen Aussichten aus der Umfrage spiegeln sich auch in den Erwartungen an die notwendigen weiteren politischen Entscheidungen. Aufgrund der nach wie vor herrschenden Unsicherheiten in Sachen Corona und der Omikron-Variante hält mit 54 Prozent die überwiegende Mehrheit der DRV-Mitglieder finanzielle Hilfen über den März 2022 hinaus für notwendig, um die wirtschaftliche Existenz zu sichern. Etwas mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen kann dies zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht genau sagen. „Die neue Bundesregierung sollte daher zeitnah, neben zielgenauen Maßnahmen die notwendigen Hilfen für die Branche nachschärfen und verlängern, wenn das notwendig sein sollte.“

„Die Reisewirtschaft sieht sich dem gesundheitlichen Schutz der Reisenden verpflichtet“, erklärt Fiebig. „Die Pandemiebekämpfung darf aber nicht zu undifferenzierten Reisebeschränkungen führen. Die getroffenen Maßnahmen müssen sinnvoll und verhältnismäßig sein.“ Knapp 60 Prozent der Unternehmen fordern laut DRV-Umfrage von der Politik, eine neuerliche Stigmatisierung des Reisens als Pandemie-Treiber zu vermeiden.

Mehrheit der Reisewirtschaft befürwortet allgemeine Impfplicht

In der Unternehmensumfrage des DRV äußern 78 Prozent der befragten Unternehmen ein klares Ja zur allgemeinen Impfpflicht. Lediglich 15 Prozent halten nichts von der Einführung einer Impfpflicht. „Impfen ist in Zeiten von neuen Corona-Virusvarianten noch wichtiger geworden – es ist das nach wie vor wirksamste Mittel, um sich selbst und andere zu schützen und um Freiheiten zu sichern. Mobilität und Reisen auch in der Pandemie sicher zu ermöglichen, sollte aus Sicht der Reisewirtschaft ein Ziel der neuen Bundesregierung sein“, so der DRV-Präsident.

Die DRV-Unternehmensumfrage zum Jahresende 2021

An der vom Deutschen Reiseverband durchgeführten Umfrage haben sich Mitte Dezember 550 Unternehmen der Reisewirtschaft und DRV-Mitglieder beteiligt.

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