Die Nachfrage nach Deutschland-Urlaub steigt derzeit in den Reisebüros. Die Buchungsdaten der GfK-Marktforschung belegen den Trend mit einem Umsatzplus im stationären Reisevertrieb von aktuell sechs Prozent für die Sommersaison 2019 im Vergleich zum Vorjahr. Der Deutschlandtourismus mit seinem Potential und den Perspektiven für die Reisewirtschaft, aber auch den Herausforderungen und Hürden, stand im Fokus der jüngsten Bereichsversammlung der assoziierten Mitglieder (Säule E) im DRV. Rund 50 Teilnehmer trafen sich unter Leitung der DRV-Vizepräsidentin Susanne D. Schick am 11. April im Tagungszentrum am Flughafen Dresden. Verschiedene Tourismus- und Marketing-Organisationen (TMO) und Unternehmensberater stellten ihre Zusammenarbeit mit Veranstaltern vor, um das das Produktportfolio über den stationären Vertrieb buchbar zu machen.
Dass diese Zusammenarbeit unerlässlich sei, darauf machte Hans-Jürgen Goller, Geschäftsführer von Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen (TMGS) aufmerksam: „Auch in Zeiten der nahezu vollständigen Digitalisierung auf allen Ebenen mit wachsender Bedeutung von B2C-Online-Maßnahmen setzt Sachsen weiterhin auch konsequent auf B2B-Aktivitäten mit Reisebüros und -veranstaltern.“
Auf dem Reisebürotag des Deutschen Reiseverbandes, der kürzlich in Düsseldorf stattfand, bestätigten die Reisebürovertreter im DRV, Ralf Hieke und Andreas Heimann, das steigende Interesse der Kunden für den heimischen Urlaub mit Eigenanreise. DRV-Vizepräsident Hieke machte dabei deutlich, dass häufig für den Reisebürovertrieb nicht genügend Hotelkapazitäten im eigenen Land zur Verfügung stehen und äußerte beim Reisebürotag den Wunsch nach optimierter Zusammenarbeit mit den Hoteliers.
Doch wie und mit welchen Angeboten erreicht die Reisebranche künftig die einzelnen Zielgruppen im Deutschlandtourismus? Stephan Haller, Geschäftsführender Gesellschafter von der Unternehmensberatung Dr. Fried & Partner zeigte bei der Bereichsversammlung der Säule E die sich durch den demografischen Wandel ergebenden Chancen und Risiken für die Reisebranche auf: „Der Generationen-Spagat – die optimale Erfüllung der unterschiedlichen Bedürfnisse und Anforderungen von Kunden und Mitarbeitern verschiedenster Altersgruppen ist eine der zentralen Herausforderungen für die Reisebranche“, lautete seine These. Dass Daten und der Austausch von Daten ein wesentlicher Schlüssel sind, um die Herausforderungen zu meistern, strich Mathias Knospe, stellvertretender Geschäftsführer von Reiseland Brandenburg, auf der Veranstaltung heraus. Er stellte dabei das regionale Branchenprojekt „Digitalisierung Brandenburg“ vor. „Die Tourismusmarketinggesellschaft hat schon vor zehn Jahren die Grundlagen für datengetriebenen Content gelegt. Heute sind Daten eine wertvolle Ressource – das „Erdöl des 21. Jahrhunderts“ – und Brandenburg verfügt mit dem ContentNetzwerk genau über diesen wichtigen Rohstoff“, betonte Knospe.
Eingerahmt wurde die Bereichsversammlung der assoziierten Mitglieder im DRV von einer Elbschifffahrt, organisiert von der TMGS, sowie einem Flughafen-Rundgang mit Fokus auf die Geschichte des ehemaligen DDR-Verkehrsflugzeugprojekts 152.