In der aktuellen Diskussion stellt sich die Frage, welche Einzelleistungen konkret abgesichert und welche Ziele damit erreicht werden sollen. Völlig unklar sind in der Diskussion die Fragen der Umsetzung und Durchsetzbarkeit sowie der Haftung.
Aus DRV-Sicht (einstimmig mit einer Ausnahme) ist eine Ausweitung des Anwendungsbereichs der Pauschalreiserichtlinie auf Einzelleistungen nicht erforderlich und würde zu einer Überregulierung führen.
Wichtig ist aus unserer Sicht, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher transparent über die Unterschiede der Reiseformen und die jeweilige Absicherung informiert werden. Bei Einzelleistungen erhalten sie bislang keine verpflichtende Information und wissen dementsprechend unter Umständen nicht, dass sie keine Absicherung haben. Deshalb ist es dringend erforderlich, dass in den Buchungsablauf eine entsprechend klare Information, dass Einzelleistungen nicht abgesichert sind, eingebaut wird. Dann können sich die Kunden ganz bewusst für oder gegen eine Pauschalreise – und damit für oder gegen eine Absicherung – entscheiden.
Diese Informationen müssten sowohl bei der Online-Buchung über OTAs als auch bei der Beratung im Reisebüro vermittelt werden.
Sollte das Pauschalreiserecht mit seiner Insolvenzabsicherung auf Einzelleistungen angewendet werden, wird automatisch jede Einzelleistung dadurch zur Pauschalreise – jede Bahnreise, jede Hotelübernachtung, jeder Flug, jeder Mietwagen. Um es nochmals klar zu sagen: Wer eine Einzelleistung bucht, muss explizit darüber aufgeklärt werden, dass er in diesem Fall alle Risiken selber trägt. Eine entsprechende Forderung wurde bereits in Ergänzung zur bekannten Industrieposition von asr, DTV, DRV, Forum Anders Reisen, IHA, RDA und VIR in die politische Diskussion um die Revision der Pauschalreiserichtlinie eingebracht.
Die Pauschalreise ist für Reisende unbestritten die sicherste Reiseform – und diese vielfältige Absicherung macht den Mehrwert der Pauschalreise aus.
