Politik und Reisewirtschaft diskutieren derzeit, wie die Nationale Tourismusstrategie konkret ausgestaltet werden soll. Für das internationale Auslandsreisegeschäft wie für den Incoming-Tourismus ist entscheidend, dass sich Deutschland noch stärker mit internationalen Destinationen vernetzt – und die Verkehrsträger untereinander besser verbunden werden.
Vernetzung mit internationalen Destinationen ausbauen
Deutschlands Drehkreuze sind leistungsstark. Viele Millionen Menschen steigen in Frankfurt und München jedes Jahr zu Zielen in Europa und weltweit um. Allerdings: Die Flugangebote für weit entfernte Ziele sind deutlich ausbaufähig. Das gilt insbesondere für den Raum Asien-Pazifik: Zwischen 2012 und 2019 ging die Anzahl der nonstop aus Deutschland zu erreichenden Ziele von 46 auf 39 zurück. Und das, obwohl im gleichen Zeitraum beispielsweise in China die Wirtschaft zwischen 6 und 7 Prozent pro Jahr gewachsen ist und die Anzahl chinesischer Auslandstouristen sogar um über 15 Prozent per anno zugenommen hat. Für Deutschland als Reise- und Wirtschaftsstandort ist ein gezielter Ausbau der Flugkapazitäten auf Langstrecken dringend angezeigt.
Vernetzung vorantreiben
Ein weiteres drängendes Thema ist die Verknüpfung der unterschiedlichen Verkehrssysteme miteinander. Wer vom Leihwagen auf die Bahn umsteigen, oder aus dem Flieger möglichst komfortabel zum Bus gelangen möchte, kennt die Probleme. Häufig sind Flughäfen und Bahnhöfe nicht oder nur unzureichend angebunden. Auch Informationen über mögliche Anschlüsse sind nur mühsam zu finden.
Die Reisevorbereitung mit verschiedenen Verkehrsmitteln gestaltet sich derzeit alles andere als smart. Reisende müssen in der Regel diverse Webseiten aufrufen, um sich die passenden Tickets zu beschaffen. Selbst wenn Informationen zu Anschlussverbindungen vorhanden sind, sind diese meist nicht auf derselben Seite buchbar. Denn Ticket- und Bezahlsysteme sind oft nur unzureichend miteinander verknüpft und kompliziert zu nutzen.
Was Reisenden wirklich hilft: Mehr Transparenz, digitale Informationen über Schnittstellen, zum Beispiel über Apps, eine bessere Verknüpfung der Angebote und einheitliche Buchungsstrecken – die nationale Tourismusstrategie sollte dafür entsprechende Impulse setzen.
Quellen Grafik: ACI, ADV