Als erstes Unternehmen der Kreuzfahrtbranche setzt TUI Cruises auf den unter dem Dach des Deutschen Reiseverbandes (DRV) entwickelten Buchungsstandard STRING. Neu in STRING (STandard Reservation Interface Next Generation) integriert wurden in diesem Zusammenhang die Suche nach freien Kabinen im Rahmen der Buchungsstrecke. In der Entwicklung befindet sich bereits eine Erweiterung um An- und Abreisen mit der Bahn zu den Ein- und Ausschiffungshäfen. Durch den neuen Datenstandard STRING werden touristische Produkte für Reisebüros leichter buchbar und auch die Beratung wird verbessert. Weitere Entwicklungen zur Optimierung der Buchungsprozesse sind im Rahmen des DRV-Projektes bereits in Arbeit.
Als erster B2B-Partner von TUI Cruises kommt xmlteam mit seinem Beratungstool für Hochsee-Kreuzfahrten, dem Cruise Compass, in den Genuss der Anbindung. Damit können ab sofort mehrere tausend Reisebüros die Vorteile des neuen Buchungsstandards für das Angebot von TUI Cruises nutzen. „Für uns ist es wichtig, gerade in den aktuell herausfordernden Zeiten die Buchbarkeit unserer Produkte für unsere Vertriebspartner noch einfacher und leistungsfähiger zu machen – die Umstellung auf STRING ist hierzu ein wichtiger Schritt“, erläutert TUI Cruises Sales-Director Udo Lutz die Innovation. Sein Kollege Matthias Fahrner, Director IT Strategy and Digitalisation des Unternehmens, ergänzt: „Für die technische Anbindung unserer B2B-Partner standen wir vor der Wahl, entweder eine neue eigene Schnittstelle zu realisieren oder dem Trend der Zeit zur Nutzung standardisierter, offener Schnittstellen zu folgen. Mit der Entscheidung für STRING sind wir sicher, eine zukunftssichere Investition zu tätigen.“
Auf der technischen Seite wird die Anbindung bei TUI Cruises Inhouse über das Veranstaltersystem daVinci von Bewotec vollzogen. „Wir unterstützen STRING seit Beginn als Entwicklungspartner. Daher freuen wir uns besonders, dass wir nun mit TUI Cruises einen unserer größten Kunden mit den Vorzügen dieser neuen Technologie ausgestattet haben und dem Markt zeigen können, dass eine Anbindung über STRING deutlich mehr Möglichkeiten bietet als bisherige Schnittstellen“, so Bewotec-Geschäftsführer Michael Becher. Bei xmlteam ist man vom Potential der Anbindung überzeugt. „Unser Cruise Compass wird von tausenden Reisebüromitarbeitern täglich genutzt. Daher ist uns besonders wichtig, dass wir unseren Nutzern und deren Kunden stets die bestmögliche Performance und Funktionsvielfalt bieten können. Auf dieser neuen technischen Basis können wir unser Produkt in den kommenden Jahren um wichtige, neue Funktionen erweitern“, so Niko Prindesis, Geschäftsführer xmlteam. Man stehe mit weiteren Reedereien über die Nutzung von STRING in Gesprächen. Des Weiteren werde das System nicht nur von Reisebüromitarbeitern genutzt, vielmehr sei die Technologie auch in Online-Buchungssystemen (IBEs) für Endkunden verfügbar, die dann ebenfalls direkt von der neuen Schnittstelle profitieren.
Die Anbindung für TUI Cruises wird in den kommenden Monaten auf weitere Partner ausgedehnt. „Konkret arbeiten wir bereits an der Anbindung für Ehoi“, umreißt Lutz die Pläne. „Selbstverständlich können wir uns auch vorstellen, weitere Partner auf diese Anbindung umzustellen – denn letztlich bietet ein einheitlicher Standard für die Anbindung auch für unser Unternehmen und unsere IT-Systeme erhebliche Vorteile, auch bei den Kosten“, so der Vertriebsmanager weiter.
Parallel werden im Rahmen des DRV-Projektes STRING bereits die nächsten Entwicklungen vorbereitet. So ist aktuell eine neue Schnittstelle für den Bereich Reiseversicherungen in Arbeit, an deren Konzeption alle namhaften Reiseversicherer mitwirken. Darüber hinaus sollen zur Optimierung der Buchungsprozesse auch Suchen zu Flügen und Unterkünften im Rahmen des Buchungsprozesses unterstützt werden. Besonders erfreut zeigt sich der DRV zudem, dass ab sofort neben Amadeus Germany, Bewotec und traffics nun auch Peakwork das Projekt als Entwicklungspartner unterstützt.
Hintergrund:
Mit der Einführung des DRV-Datenstandards hat die Branche einen wichtigen Schritt in Richtung Angebotsdifferenzierung unternommen. Damit bei der Angebotssuche im Vertrieb – sei es im stationären Vertrieb über Reisebüros oder im Online-Vertrieb – nicht nur der Preis im Vordergrund steht, wurde mit dem DRV-Datenstandard eine Plattform geschaffen, die den Anforderungen der Reiseveranstalter nach mehr Produkttransparenz und Produktvielfalt in idealer Weise entspricht.
Insgesamt stehen für die Attribuierung der Produkte und Leistungen aktuell 22 Gruppen von DRV-GlobalTypes® zur Verfügung. Ziel der Einführung des DRV-Datenstandards war es, neben der Produkt-Kennzeichnung und -Differenzierung über DRV-GlobalTypes® eine neue, moderne Abfrageschnittstelle als Branchenstandard zu etablieren und bei Veranstaltern und Vertriebssystemen zu implementieren. Die Veranstalter werden damit in die Lage versetzt, ihr komplettes Produktportfolio optimal in den Vertriebssystemen zu positionieren. Die Reisemittler können die Beratungsqualität deutlich steigern, so dass für den Kunden eine echte Produkttransparenz entsteht.
Nachdem sich DRV-GlobalTypes® und die neue Abfrageschnittstelle zunehmend im Markt etablieren, erfolgte nun im zweiten Schritt die Erweiterung um eine Buchungslogik. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Anforderungen der Reiseveranstalter, aber auch des Reisevertriebs, inzwischen deutlich über die Möglichkeiten der heutigen Buchungslösungen hinausgehen. Immerhin stammt der in der Branche weit verbreitete Standard STADIS noch aus den 1980er Jahren. Heutige Anforderungen wie Ancillary Services bei Airlines, aber auch Zusatzverkäufe der Veranstalter und weitere Funktionen zur Ertragsoptimierung wie beispielsweise ein Upselling werden über STADIS nicht unterstützt. Auch neue internationale Standards wie NDC (IATA-Airlines) oder der internationale touristische Standard OTA (Open Travel Alliance) stellen neue Herausforderungen an die Branche und ihre Systeme. Daher wurde die Erweiterung des DRV-Datenstandards forciert, um eine an den Anforderungen der deutschen Touristik ausgerichtete neue Schnittstelle zur Kommunikation zwischen den Reisevertriebssystemen (GDS) und den Inventory-Systemen der Reiseveranstalter mit vielen neuen Funktionen zu etablieren.