Der Deutsche Reiseverband (DRV) begrüßt, dass die GroKo-Verhandlungspartner eine nationale Tourismusstrategie entwickeln wollen. Damit tragen sie einer Forderung des DRV Rechnung. „Eine Tourismusstrategie ist der richtige Schritt. Aber ein solcher Tourismus-Masterplan muss zwingend die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Reisewirtschaft zum Inhalt haben“, sagt DRV-Präsident Norbert Fiebig. „Im Rahmen der kommenden Legislaturperiode müssen unsere Kernprobleme gelöst werden. Insbesondere die Urlaubssteuer schwebt wie ein Damoklesschwert über unserer Branche und muss dringend weg“, so Fiebig weiter.
Urlaubssteuer muss weg
Durch die gewerbesteuerliche Hinzurechnung entsteht faktisch eine Urlaubssteuer, die neben den Reiseveranstaltern auch die Urlauber mit hohen Mehrkosten belastet. Denn: Die steuerliche Behandlung des Einkaufs von Hotelzimmerkontingenten wird steuerlich wie Anlagevermögen statt richtigerweise wie Umlaufvermögen behandelt. Dadurch drohen der deutschen Reisewirtschaft Milliardenverluste. Wenn hier nicht Abhilfe geschaffen wird, wird es zu einer Verlagerung des Hotelkontingenteinkaufs ins Ausland kommen – in Deutschland gingen dadurch tausende Arbeitsplätze verloren. Eine Präzisierung der Gewerbesteuergesetzgebung ist notwendig, um diese negativen Wirkungen zu verhindern.
Tourismuswirtschaft: Rund drei Millionen Beschäftigte
Die Tourismuswirtschaft ist in Deutschland ein wichtiger Wirtschaftszweig und bedeutender Arbeitgeber. Die der Branche zurechenbare Bruttowertschöpfung trägt zu einem höheren Anteil zur wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands bei als beispielsweise die Automobilindustrie. Insgesamt steht die Tourismuswirtschaft für fast drei Millionen Beschäftigte, 290 Milliarden Euro Umsatz und 3,9 Prozent Anteil an der Bruttowertschöpfung Deutschlands. Rund drei Millionen Beschäftigte können dem Tourismus zugeordnet werden. Damit wird jeder 15. Arbeitsplatz wird durch den Tourismus geschaffen, was circa sieben Prozent der Gesamtarbeitsplätze in Deutschland ausmacht.