Der Branchendialog „Tourismus für nachhaltige Entwicklung“ wird sichtbarer. Ende Juni wählte die Multistakeholderinitiative ein Steuerungskomitee, das das Interessensbündnis nach außen vertritt.
Der Branchendialog Tourismus für nachhaltige Entwicklung wurde 2016 auf gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) gegründet. In dem Zusammenschluss sind Tourismuswirtschaft und -verbände, Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaft vertreten.
In dem neu berufenen Steuerungskomitee werden die vier beteiligten Akteursgruppen durch die folgenden Personen vertreten:
- Volker Adams vom Deutschen Reiseverband (DRV) für die Verbände
- Thomas Bohlander von Gebeco als Unternehmensvertreter
- Prof. Dr. Wolfgang Strasdas vom Zentrum für Nachhaltigen Tourismus (ZENAT) für die Wissenschaft
- Martina von Münchhausen vom WWF Deutschland als Vertreterin der Nichtregierungsorganisationen
Ziel der Initiative ist es, die Expertise der Branche zu den Themen Tourismus und nachhaltige Entwicklung zu bündeln. Aktuell engagieren sich 19 Unternehmen, Verbände, Organisationen und Institutionen in diesem Netzwerk.
„Die Wahl eines Steuerungskomitees ist weiterer wichtiger Schritt, um die Themen des Branchendialogs und die Herausforderungen der Branche tatkräftig und effizient anzugehen und nach außen zu kommunizieren. Unser erklärtes Ziel ist es, durch Tourismus eine nachhaltige Entwicklung in den Entwicklungs- und Schwellenländern zu fördern und die Destinationen der deutschen Tourismuswirtschaft krisenfester aufzustellen“, sagt Volker Adams als Mitglied des Steuerungskomitees.
Die Bedeutung des Engagements der Tourismusbranche zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 betonte der Vertreter des BMZ, Stephan Lockl, auf der vergangenen Sitzung des Branchendialogs: „Tourismus ist einer der größten Dienstleistungssektoren und damit ein ‘People's Business‘“. Der Wiederaufbau des Tourismus müsse ein besonderes Augenmerk auf die Stärkung menschenrechtlicher Sorgfaltspflicht und die Schaffung „guter Arbeit“ lenken. „Eine hohe Bedeutung hat Tourismus für weibliche Erwerbstätige, denn sie stellen mit 54 Prozent die Mehrheit der Beschäftigten im Tourismus“, so Lockl weiter. Auch auf dem Weg hin zu mehr Klimaschutz spiele die Brancheninitiative eine wichtige Rolle. Im Tourismus gebe es viele Einsparpotenziale und Möglichkeiten, diese zu skalieren. Die laufenden Projekte des Branchendialogs in der Dominikanischen Republik, Kolumbien und Tunesien zeigten, dass auch mit kleinen Interventionen große Wirkungen erzielt werden könnten.
Finanziert werden die Maßnahmen des Branchendialogs durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und gemeinsam mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) vor Ort umgesetzt. Ziel ist es, Partnerunternehmen in den Destinationen dabei zu unterstützen, konkrete und messbare Verbesserungen im Nachhaltigkeitsmanagement umzusetzen.
Der Branchendialog „Tourismus für nachhaltige Entwicklung“
Der Branchendialog „Tourismus für nachhaltige Entwicklung“ wurde 2016 vom Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) initiiert. Er setzt sich aus Vertreter*innen der Privatwirtschaft, der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft, öffentlicher Institutionen, Brancheninitiativen, Stiftungen und Tourismusverbänden zusammen. Das übergeordnete Ziel des Branchendialogs „Tourismus für nachhaltige Entwicklung“ ist es, durch den Tourismus einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und damit zur Umsetzung der Agenda 2030 zu leisten. Das Sekretariat des Branchendialogs ist bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) angesiedelt.
Weitere Informationen siehe: Tourismus und Wirtschaft | BMZ
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