Die Leidenschaft der Deutschen fürs Reisen bleibt ungebrochen: In den ersten Monaten des Jahres haben sich die Deutschen mehr Zeit auf Reisen gegönnt als ein Jahr zuvor - und planen dies auch für die kommenden Monate. Zwischen Januar und April 2019 verbrachten die Deutschen gut 408 Millionen Tage auf Ausflügen und Reisen – 1,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr prognostiziert der aktuelle Tourismusindex des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), dass sich diese Entwicklung auf ähnlichem Niveau fortsetzen wird. „Die Reiselaune zeigt sich bislang resistent sowohl gegenüber den dunkler werdenden Konjunkturwolken als auch gegenüber diversen tourismuskritischen Stimmen im Zuge der Klimadebatte“, kommentiert BTW-Präsident Dr. Michael Frenzel die Ergebnisse. Der BTW appelliert in diesem Zusammenhang auch an die Politik, der Reisefreude der Menschen nicht mit politischem Aktionismus Steine in den Weg zu legen. Frenzel: „Unsere Branche muss und wird sich ihrer Klimaverantwortung stellen. Dabei muss es aber um eine durchdachte politische Gesamtlösung gehen. Populistische Symbolpolitik ohne substantiellen Effekt und Insellösungen, die sich eine einzelne Branche wie den Tourismus und dabei in den aktuellen Diskussionen insbesondere den Luftverkehr herauspicken, lehnen wir hingegen entschieden ab.“
Der Tourismusindex im Detail:
Bis Ende April 2019 waren die Deutschen über 408 Millionen Reisetage auf Ausflügen und längeren Reisen unterwegs. Das waren rund 5 Millionen Reisetage bzw. 1,2 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Tourismusindex zeigt zudem eine weiterhin positive Reisestimmung für das Gesamtjahr 2019, die Lust aufs Reisen bricht nicht ab: Auch im Juli lag der Tourismusindex mit einem Wert von 1,4 deutlich im positiven Bereich und nur leicht unter dem Niveau zum Jahreswechsel (1,7). Insgesamt ist auf Basis des Tourismusindex damit zu rechnen, dass die Deutschen in diesem Jahr rund 1,5 Prozent mehr Reisetage verbringen dürften.
Reisen mit Übernachtung legen zu, Tagesreisen nehmen leicht ab - Städte, Badereisen und Wellness lockten in den Wintermonaten
In den ersten Monaten des Jahres setzen die Deutschen verstärkt auf Erholung während mehrtägiger Reisen: Auf Reisen mit Übernachtung verbrachten die Deutschen insgesamt 4 Prozent mehr Tage, während die Tagesreisen leicht rückläufig waren (-3 Prozent).
Besonders beliebt waren dabei Städte- (+9 Prozent) und Badereisen (+4 Prozent), gern auch in Verbindung mit dem einen oder anderen Wellnessangebot. Ein Trend der sich fortsetzt sind Kreuzfahrten: 25 Prozent mehr Reisetage als im Vorjahr verbrachten die Deutschen bis April auf einem Kreuzfahrtschiff.
Etwas zögerlicher als 2018 waren die Deutschen bislang hingegen in Sachen Rundreisen
(-3 Prozent) und beim Sport-/Aktivurlaub insbesondere mit Blick auf den Wintersport (-4 Prozent). Die durchwachsenen Schneelagen der vergangenen Jahre haben dabei sicherlich zur Zurückhaltung beigetragen. Bei den Tagesreisen gingen unter anderem die Ausflüge zu Musik (-9 Prozent)- und Sportveranstaltungen (-4 Prozent) zurück, während kulturelle Angebote (+2 Prozent) mehr Ausflügler anzogen. Deutlich im Plus, wenn auch auf eher niedrigem Ausgangsniveau: Politische Aktivitäten (+17 Prozent).
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