Der Deutsche Reiseverband (DRV) koordiniert seit einigen Tagen in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt die Rückholung der im Ausland verbliebenen Pauschalreisenden der deutschen Reiseveranstalter. Hierfür werden entsprechende Evakuierungsflüge geplant. Die besondere Herausforderung besteht in der weltweiten Verteilung der Gäste, aber auch in der sich nahezu permanent verändernden Situation in Bezug auf Ein- und Ausreisebestimmungen. Solch eine globale, alle Länder umfassende Herausforderung hat es bislang noch nie gegeben.
Was im Hintergrund an Koordination abläuft
Die zentrale Aufgabe des DRV besteht darin, von unterschiedlichen Reiseveranstaltern die Daten der festsitzenden Reisenden zu erheben, zusammenzufassen und dann koordiniert Maßnahmen einzuleiten. Der Kriseninformations- und Managementsystem-Anbieter A3M, der unter dem Dach des DRV bereits das Kriseninformationssystem Global Monitoring aufgebaut hat, hat für die Branche eine zusätzliche Online-Datenbank entwickelt, über welche die Veranstalter die Daten nach Ländern und Flughäfen erfassen können und der Deutsche Reiseverband somit jederzeit ermitteln kann, welche Gäste noch wo vor Ort sind. Auch Kunden, die in Eigeninitiative ihre Rückreise organisiert haben, werden erfasst. Zusätzlich können die Veranstalter sehen, für wie viele Gäste ein Rücktransport bereits organisiert ist, so dass der DRV sich auf die Rückholung der Gäste konzentrieren kann, für die es bislang noch keine Flüge gibt.
Reiseveranstalter geben kontinuierlich die Daten ein, um für jedes Land auf der Welt den Bedarf von Sonderflügen zu ermitteln
Die Datenbank ging am 24. März online, binnen 24 Stunden haben sich fast 90 Reiseveranstalter registriert, darunter sowohl die Branchengrößen als auch zahlreiche mittelständische Unternehmen. Auch die Aktualisierung der jeweiligen Gästezahlen erfolgt über die neue Branchenlösung. Der DRV hat somit eine aktualisierte und aggregierte Datengrundlage, die eine strukturierte und effiziente Planung der Evakuierung ermöglicht – denn Verband und Veranstalter sind bemüht, allen verbliebenen Gästen trotz der zunehmend herausfordernd werdenden weltweiten Reisebestimmungen eine schnellstmögliche Rückreise zu ermöglichen. So konnten am Wochenende sehr viele Gäste aus Bangkok und auch aus Dubai sowohl mit regulären als auch mit Sonderflügen nach Hause gebracht werden, so dass nun die meisten Gäste von Reiseveranstaltern inzwischen wieder zurück in Deutschland sind. Es gibt allerdings noch einige Länder, aus denen noch nicht alle Urlauber ausgeflogen werden konnten, wie etwa Neuseeland, Australien und die USA.
Über das Unternehmen A3M
Mit Sitz in der Universitätsstadt Tübingen sowie Hamburg entwickelt und betreibt die A3M GmbH Frühwarn-, Informations- und Kommunikationssysteme für ein professionelles und effektives Krisenmanagement. Zu den Nutzern des webbasierten Global Monitoring-Tools zählen zum einen die großen Reise-Anbieter Deutschlands, zum anderen eine Vielzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs), aber auch große Firmen sowie Konzerne. Ein erfahrenes Team von Experten bei A3M beobachtet laufend die weltweite Nachrichtenlage und bereitet diese individuell für die Nutzer auf. Dadurch erhalten Reiseanbieter je nach Auftrag ausschließlich Informationen, die für deren spezifische Kunden relevant sind, da sich diese gerade oder in Kürze in entsprechenden Ländern und Regionen aufhalten. KMUs, große Unternehmen und Konzerne nutzen die Informationen, um die maximale Sicherheit für ihre Mitarbeiter auf Reisen zu gewährleisten.
Zu den weltweiten Krisenherden, die A3M beobachtet, zählen zum einen Naturkatastrophen wie Erdbeben, Hurrikans oder Brände, zum anderen politische Unruhen, Großdemonstrationen oder weitere Ereignisse und Zustände, die für Reisende zu einer Gefahr werden können. Bei Endkunden wurde das Unternehmen A3M in der Vergangenheit durch das Tsunami-Frühwarnsystem via SMS bekannt, das in Folge der Flutkatastrophe im Jahr 2004 ins Leben gerufen wurde. Seit Kurzem bietet A3M die App „Global Monitoring“ für iPhone und Android an.