Mit der konstituierenden Sitzung des Fachbeirats beim Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes erfolgte heute der offizielle Startschuss für die Arbeit dieser neuen Einrichtung. Das Kompetenzzentrum wird wirtschaftliche, technische und gesellschaftliche Entwicklungen im Hinblick auf den Tourismus und die Tourismuswirtschaft beobachten und analysieren. Darauf aufbauend soll es dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wichtige Impulse für die Gestaltung und Steuerung der Tourismuspolitik und -förderung geben.
Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und neue Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, hat große Erwartungen an die Einrichtung: „Mit unserem Kompetenzzentrum Tourismus schlagen wir einen neuen Weg ein, den Dialog mit der Branche, aber auch mit der Wissenschaft proaktiv zu gestalten. Es ist zugleich eine Einladung an die Branche, konstruktiv an der Politikgestaltung unseres Hauses mitzuwirken. Das Kompetenzzentrum soll langfristige Trends identifizieren und die Unternehmen auf zukünftige Herausforderungen, aber auch Chancen hinweisen. Es geht darum zu verstehen, wie Tourismus im Jahr 2030 aussehen wird, und was das strukturell für die Tourismuslandschaft in Deutschland bedeutet.“
Hinter den Kulissen ist das Kompetenzzentrum schon seit Anfang des Jahres aktiv. So konnten auf der Beiratssitzung bereits erste Ergebnisse aus der exklusiv für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie durch das US-Marktforschungsunternehmen Phocuswright erstellten Studie „Tourism in Germany 2030“ vorgestellt werden. Die Studie beleuchtet den Tourismusstandort Deutschland im Vergleich mit anderen Staaten weltweit. Dabei fällt zum Beispiel auf, dass trotz der hohen Smartphone-Dichte in Deutschland der Anteil der mobil gebuchten Reisen noch unterdurchschnittlich ausfällt.
Der Leiter des Kompetenzzentrums, Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack, sieht große Chancen für die deutsche Tourismusindustrie, aber auch Herausforderungen: „Bisher hat Deutschland einen fast einzigartig hohen Anteil an Buchungen über klassische Reisebüros. Doch der digitale Wandel hält langfristig an und es ist absehbar, dass dieser viele Unternehmen entlang der touristischen Wertschöpfungskette zwingen wird, ihre Geschäftsmodelle anzupassen oder sich neu zu erfinden.“
Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Dazu Thomas Bareiß: „Das tourismuspolitische Engagement des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie soll mit Hilfe des Kompetenzzentrums Tourismus des Bundes noch relevanter, fokussierter und schlagkräftiger werden, um den Wachstumsmotor Tourismus weiter zu stärken. Im letzten Jahr trug der Tourismus knapp 4 Prozent zur gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland bei. Außerdem konnte mit 460 Millionen Übernachtungen das achte Rekordjahr in Folge gemeldet werden.“
Der Auftrag für den Aufbau des Kompetenzzentrums war im Herbst 2017 auf Basis einer öffentlichen Ausschreibung an die Project M GmbH und deren Partnerunternehmen Netzvitamine, Destinet, Neusta Grafenstein und Rogl Consult vergeben worden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie finanziert die Einrichtung zunächst für zwei Jahre mit knapp 1 Mio. Euro.
Weitere Informationen und eine Kurzfassung der Studie „Tourism in Germany 2030“ finden Sie unter www.kompetenzzentrum-tourismus.de/medien