In diesem Jahr entscheiden die Bundesländer über die Termine der Sommerferien von 2025 bis 2030. In der Kultusministerkonferenz wird festgelegt, welche Länder wann in die Sommerferien starten. Aus Sicht der Reisewirtschaft sollte ein Sommerferienkorridor von mindestens 90 Tagen voll ausgenutzt werden. Die Vorteile: weniger Staus, niedrigere Übernachtungspreise, entspanntere Ferienzeit.
Berlin und Hamburg wollen, dass die Sommerferientermine der Länder möglichst zusammenrücken. Ein verkürzter Ferienkorridor wäre aber weder im Sinne der Familien mit schulpflichtigen Kindern, noch im Sinne der Reisewirtschaft. Denn wenn in Deutschland fast alle zur gleichen Zeit Ferien hätten und gleichzeitig in den Sommerurlaub starten, würde das Reisen – egal ob im Inland oder Ausland – deutlich teurer und die Auswahl geringer werden.
Der derzeit geltende Ferienkorridor, der noch bis 2024 gültig ist, beträgt im Schnitt 84 Tage. Ein ausgeweiteter Korridor von 90 Tagen käme allen zugute:
- Weniger Staus: Über eine halbe Million Kilometer Stau verzeichnet Deutschland pro Jahr. Schwerpunkt sind die Sommermonate, in denen insbesondere Familien in den Sommerurlaub fahren. Würde man Ferienanfang und -ende besser entzerren, würde dies auch das Verkehrsaufkommen besser verteilen.
- Niedrigere Übernachtungspreise: Je breiter der Ferienkorridor, desto besser verteilt sich die Nachfrage der Urlauber. Hotels in besonders gefragten Regionen wären über einen längeren Zeitraum besser ausgelastet. Sinkende Durchschnittspreise in der Hauptsaison wären die Folge.
- Entlastung von Hot Spots: Unter dem Stichwort „Overtourism“ wurde in den letzten Jahren die zeitweise Überbeanspruchung von attraktiven Urlaubszielen diskutiert. Die Reisebranche tut viel, um diesem Phänomen entgegenzuwirken. Aber auch die Politik ist gefragt: Durch eine gleichmäßigere Verteilung der Ferienzeiten ließen sich Stoßzeiten vermeiden und besonders attraktive Hot Spots entlasten.