Der Erhalt der Destinationen und der Weltmeere liegt im ureigenen Interesse der Branche. Wie jedes Transportmittel belasten auch Schiffe die Umwelt. Zur Einordnung: Kreuzfahrtschiffe machen insgesamt weniger als ein Prozent der weltweiten Schifffahrt aus. Die Kreuzfahrtbranche tut nicht nur viel für den Umweltschutz – sie ist auch ein Treiber für Innovationen in umweltfreundliche Technologien und Treibstoffe. Der internationale Kreuzfahrtverband CLIA hat sich Ende 2018 festgelegt: die Reduktion der CO2-Emissionen um 40 Prozent über die gesamte Kreuzfahrt-Flotte hinweg bis zum Jahr 2030 ist das Ziel. Referenzwert ist das Jahr 2008.
LNG: Infrastruktur ausbauen
Flusskreuzfahrtschiffe verwenden schon jetzt durchweg emissionsarme Treibstoffe. Die Schiffe auf den Weltmeeren ziehen diesbezüglich gerade nach. Als Treibstoff der Zukunft gilt das Flüssigerdgas LNG, das den Ausstoß von Luftschadstoffen und Emissionen erheblich verringert. Die Kreuzfahrt hat viel in LNG-Antriebe investiert: immer mehr Schiffe werden in den kommenden Jahren in Dienst gestellt. Die Betankung mit LNG ist bisher aber nur in wenigen Häfen in Europa möglich. Hier ist die Politik gefordert: Genehmigungsverfahren müssen beschleunigt und die entsprechende Infrastruktur ausgebaut werden.
Landstrom: Häfen nachrüsten
Das gilt auch für die Versorgung von Hochseeschiffen mit Landstrom. Dieser kann genutzt werden, um den Hotelbetrieb der Schiffe in den Häfen aufrecht zu erhalten. Wenn Landstrom statt der dieselbetriebenen Schiffsgeneratoren zum Einsatz kommt, ist dies umweltschonender. Immer mehr Schiffe halten die entsprechende Technik dafür vor. Oft fehlen aber an Land die nötigen Anschlüsse. Hier müssen die Häfen technisch nachrüsten. Mit der Reduzierung der EEG-Umlage könnten mehr Schiffe an sauberen Strom angeschlossen werden.
Verantwortung für Destinationen
Kreuzfahrtschiffe werden häufig für die Überfüllung von touristischen Hotspots verantwortlich gemacht. Die Reedereien sind sich ihrer besonderen Verantwortung für Hafenstädte bewusst. Sie bemühen sich in enger Zusammenarbeit mit den Destinationen um eine zeitliche Entzerrung der Besucherströme. Fakt ist aber auch, dass Kreuzfahrttouristen in der Regel nur einen Bruchteil der Gäste in besonders gefragten Reisezielen ausmachen: In Barcelona liegt der Wert bei 8 Prozent, in Venedig bei 5 Prozent. Diese Städte werden insbesondere durch die hohe Zahl an Tagesausflüglern, vor allem aber durch die weitgehend unregulierte Sharing Economy unter Druck gesetzt.