Was wären die Folgen und Herausforderungen, wenn die geplante Revision der Pauschalreiserichtlinie seitens der EU so umgesetzt würde? Das hat der DRV heute bei seinem regelmäßig stattfindenden Politikformat "Reise am Mittag" im Austausch mit rund 20 Abgeordneten, Fraktionsreferenten sowie MdB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern diskutiert. Die Positionen des DRV stellten DRV-Präsident Norbert Fiebig, DRV-Vizepräsident Ralf Hieke und DRV-Vorstand Dr. Georg Welbers und DRV-Hauptgeschäftsführer Dirk Inger vor.
Norbert Fiebig:
„Die Pauschalreise ist der "Goldstandard" im Portfolio der Reiseveranstalter und Reisebüros. Sie bietet Urlaubern Sicherheit und höchsten Schutz, wenn etwas Unerwartetes passiert. Mit der geplanten Revision der Pauschalreiserichtlinie sollen dem „Sorglos-Paket Pauschalreise“ weitere Sicherungsnetze aufgezwungen werden. Der Mehrwert für den Gast wird minimal sein, aber der Preis für das Produkt wird sich deutlich verteuern. Die Folge: Immer mehr Menschen verreisen ungeschützt. Unser Appell: Die Pauschalreise muss auch künftig attraktiv bleiben – für sicheres Reisen.“
Dr. Georg Welbers:
„Mit der geplanten Revision der Pauschalreiserichtlinie kommt es zu einer Risikoverlagerung zu Lasten der Veranstalter. Kunden könnten demnach gebuchte Pauschalreisen sogar absagen, wenn am Wohnsitz oder Abreiseort "unvorhersehbare außergewöhnliche Umstände" geltend gemacht werden können. Die bisher übliche Reiserücktrittsversicherung wäre somit nicht länger erforderlich. Die daraus resultierenden Belastungen müsste künftig ausschließlich der Veranstalter tragen. Eine nicht hinnehmbare Idee.“
Ralf Hieke:
„Die vorgesehenen Änderungen der EU-Kommission bezüglich der "Verbundenen Reiseleistung" könnten dazu führen, dass Reisebüros künftig nur noch einzelne Leistungen vermitteln dürfen oder vorgefertigte Pauschalreisen "von der Stange". Die gesunde Reisebürolandschaft in Deutschland würde einer ihrer Stärken beraubt. Das schadet der Vielfalt im Angebot.“
Dirk Inger:
„41 Prozent aller Pauschalreisen in der EU werden in Deutschland verkauft. Damit ist die Bundesrepublik der bei weitem größte Markt für organisierte Reisen. Deshalb müssen wir gemeinsam mit der Politik in Deutschland und Europa darauf achten, dass diese gut geschützte Reiseform faire Wettbewerbsbedingungen erhält."